Die Freimaurerinnenloge"Drei Säulen im Zeichen der Silberdistel"(Matr. Nr. 7 i. O. Reutlingen)
feierte am 9. Oktober 2016 ihr 20-jähriges Bestehen mit einer öffentlichen Matinee im Spitalhof in Reutlingen.
Nach der musikalischen Eröffnung folgte der
Festvortrag
Antje Hansen
Großmeisterin der Frauen-Großloge von Deutschland
„Freimaurerin sein im Europa des Jahres 2016?“
Den musikalischen Abschluss bildeten Stücke aus
Charlie Chaplins Filmmusik („This is my Song, Zigeuner, The Three Ladies, u.a.m.) - bearbeitet für Fagott und Klavier
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Mit 20 baut man Zukunft auf. Man versucht neue, selbstbestimmte Wege einzuschlagen. Dieser Herausforderung muss sich auch die Jahrhunderte alte freimaurerische Bewegung immer wieder aufs Neue stellen.
Um das Ideal eines gerechten und friedlichen Zusammenlebens der Menschen zeitgemäß umsetzen zu können, gibt es jedoch keinen festen Plan, keine Lehre. Verändern sich die Lebensbedingungen sind wir zum Nachdenken aufgefordert, denn wir sind verantwortlich für unsere Handlungsweisen.
Die Loge ist ein Ort, wo Impulse entstehen, die den Menschen privat, beruflich und im direkten Umfeld dienen, manchmal aber auch viel weitere Kreise ziehen. Das freimaurerische Ritual versteht sich dabei als eine ganz besondere Methode, die Welt zu erfassen, Haltung und Handlungskraft zu entwickeln. Es bietet einen von den Turbulenzen der Alltagsgesellschaft abgeschirmten Raum, einen Ort, von dem aus man Distanz zum Weltgeschehen einnehmen kann und wo sich freies Denken und kreativer Gedankenaustausch entfaltet.
Geteiltes Wissen hat einen hohen Stellenwert, es baut auf dem Werk der Vorangegangenen auf und führt über die eigene, durch Vorurteile eingeschränkte Sicht hinaus zu neuen Vorstellungen und aktuellen Zielsetzungen. Die Arbeit in der Loge ist immer ein Experiment mit offenem Ergebnis.
Die Geschichte der Freimaurerei zeigt, dass schon vieles entwickelt und umgesetzt wurde. Was wir heute und morgen daraus machen, liegt an uns - und an allen, die daran mitwirken.
Gefragt sind Frauen, die sich den Anforderungen stellen wollen, ihre Qualitäten in eine solche Arbeit einzubringen, die neugierig sind und bereit, sich dabei selbst weiter zu entwickeln.